Denkzettel 490

Der po­li­ti­sche Witz ei­nes Füh­rer­kul­tes (d. i. Fa­schis­mus) könn­te wo­mög­lich so aus­se­hen: „Die Füh­rung muss frei sein zu, da­mit die ihr Fol­gen­den frei sein kön­nen von.“ Zu was frei sein zu und von was frei sein bleibt un­spe­zi­fisch und sind letzt­lich Va­ria­blen. Es reicht völ­lig, dass das Prin­zip an­er­kannt wird, um ei­nen Au­to­ri­ta­ris­mus zu eta­blie­ren — und zu le­gi­ti­mie­ren. So er­folgt für die Füh­rung die Le­gi­ti­ma­ti­on der „Frei­heit zu“ durch die Ge­führ­ten, im Ge­gen­zug wird ei­ne „Frei­heit von“ für die Ge­führ­ten durch die Füh­rung ga­ran­tiert. Das Wo­zu und Wo­von sind aus­tausch­bar und an die Ge­ge­ben­hei­ten an­pass­bar. Z. B. frei sein zu Ver­ant­wor­tung (d. i. Macht) ge­gen frei sein von Angst (d. i. Si­cher­heit).

(We­he es be­kommt eine/r spitz, dass die „Frei­heit zu“ die mäch­ti­ge­re, wenn auch an­stren­gen­de­re, ist …)

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