Denkzettel 174

Selbst(be)achtung: Ein In­di­vi­du­um ist nicht iden­tisch mit ei­ner Grup­pe, iden­ti­fi­ziert sich nicht durch ei­ne Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit, und wird so auf sich auf­merk­sam. Das In­di­vi­du­um ist mit­tels sei­ner Merk­ma­le ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar, eben weil es nichts und nie­man­den gleicht.

Denkzettel 166

Ma­gie der Uto­pie: Es gibt kei­nen Be­griff des gu­ten Le­bens, wohl aber ei­nen Wil­len da­zu. Und so schafft der Wil­le das, was be­griff­lich nicht fass­bar ist. Und weil es im­mer erst ge­schaf­fen wird, aus ak­tu­el­len Um- und In­stän­den her­aus, kann es kei­nen be­din­gungs­lo­sen, frei­en, Be­griff, kei­ne un­ab­hän­gi­ge Form des gu­ten Le­bens ge­ben. Gleich­wohl ist es viel­ge­stal­tig rea­li­sier­bar.

Denkzettel 155

Ver­stan­den wer­den zu kön­nen, ei­ne Pflicht, des So­zia­len, der Di­vi­den­den we­gen; oh­ne dies das In­di­vi­du­um, das In-Di­vi­den­de, schwer­lich ein Aus­kom­men ge­stal­ten kann, hie­nie­den. Da­ne­ben – und die Kunst ist: nicht da­ge­gen – die Kür: es er­tra­gen kön­nen, nicht ver­stan­den wer­den zu kön­nen. Nun eben nicht aus ei­ge­nem oder dem Un­ver­mö­gen der An­de­ren (oder des An­de­ren, im Fal­le der Rea­li­tät, der „Na­tur“). Son­dern we­gen des Prin­zips der Ein­zig­ar­tig­keit, die­ses das Uni­ver­sum durch­wal­tend und es so zum po­ly­mor­phen, letzt­lich un­be­stimm­ba­ren Gan­zen wan­delnd. Dar­aus, aus die­ser Un­ver­gleich­bar­keit einer/s Je­den, je ei­nen ur­ei­gens­ten Ge­winn schmie­den zu kön­nen, so ei­ne Di­vi­den­de ge­stal­ten zu ver­mö­gen, ist die Kunst des gut ge­führ­ten Le­bens.

(In die­ser Schmie­de geht das Feu­er nie aus; Ma­gie der Uto­pie.)