Wenn die Welt, die e‑vidiert wird, so für Eine_n evident ist, gibt es keinerlei Anlass, sie verändern zu wollen. Es ist die beste aller Einer_em möglichen Welten, die keiner Verbesserung bedarf. Zweifelt man daran und will diese so evidierte Welt anders haben, muss man sich verändern — die Welt, wie sie für Eine_n ist, kann man nicht verändern, wenn man sich nicht verändert.
Kategorie: Lebenskunst
Zitat 94
Der Weg zur Hölle mag mit guten Vorsätzen gepflastert sein, der zur Wahrheit führt durch die Irrtümer hindurch.
Zitat 93
Wer nicht kann, was er will, soll wollen, was er kann.
Denkzettel 411
Zukunft erwächst nicht aus Träumen über dereinst erreicht habende Ziele (auch wenn es uns so vorkommt), sondern aus dem Tun gerade hier und jetzt.
(Ersteres kann als Erfolg bezeichnet werden, denn es folgt einer ‚Regel‘; letzteres als Ergebnis, denn es ergibt sich, auch ohne für uns erkennbare Regeln.)
Denkzettel 406
Das Leben als Existenz hat schon eigentümliche Herausforderungen.
Denkzettel 398
Die Arbeit an Einem selbst kann als eine Weise des Philosophischen – wissenschaftlich ist eine andere, die diese nicht kritisieren kann – aufgefasst werden. Die Arbeit an einem Selbst hingegen gehört wohl zu einem Reich aus Soziologie und Psychologie.
Denkzettel 396
Ressentiments ernähren sich von unverdauten Kröten und bitteren Pillen, die zu schlucken waren.
Zitat 90
Eine gute Devise für ein bewusstes Leben in Zeiten der Klimakrise könnte in Anlehnung an Karl Marx so lauten: Morgens Handwerker oder Bauer, mittags Aktivistin oder Forscherin, abends Philosoph oder kritische Kritikerin, ohne je Bauer, Handwerker, Aktivistin, Forscherin, Philosoph oder kritische Kritikerin zu werden.
Denkzettel 385
Liebe ist die Leidenschaft, die leidenschaftlich kein Leiden schaffen — will. Und in diesem Wollen, da schlummert das sogenannte Böse und wartet darauf, seinem eigentlichen Namen Ehre machen zu wollen: Leiden schaffen.
(Manchen Christ_n und anderen Religionen, die die Liebe zum hohen, wenn nicht höchsten, Gut erkoren haben, mag das womöglich nicht schmecken.)
Zitat 86
Die Leere ist eigentlich der Füllbarkeit wegen interessant.