Denkzettel 385

Lie­be ist die Lei­den­schaft, die lei­den­schaft­lich kein Lei­den schaf­fen — will. Und in die­sem Wol­len, da schlum­mert das so­ge­nann­te Bö­se und war­tet dar­auf, sei­nem ei­gent­li­chen Na­men Eh­re ma­chen zu wol­len: Lei­den schaf­fen.

(Man­chen Christ_n und an­de­ren Re­li­gio­nen, die die Lie­be zum ho­hen, wenn nicht höchs­ten, Gut er­ko­ren ha­ben, mag das wo­mög­lich nicht schme­cken.)

Denkzettel 225

Wis­sen­schaft­ler und Lei­den­schaft­ler. Die Ers­te­ren (ver)schaffen Wis­sen, die Letz­te­ren Lei­den. Ers­te­re füh­len sich der Ra­tio­na­li­tät ver­pflich­tet, letz­te­re sind dem Äs­the­ti­schem freund­lich ge­sinnt.

(„Lei­den“ wie in: „Dich kann ich (nicht) gut lei­den.“)
(Und ja: Es gibt lei­den­schaft­li­che Wis­sen­schaft­ler, im Gu­ten wie im Bö­sen, wie es in bei­dem wis­sent­li­che Lei­den­schaft­ler gibt.)