Denkzettel 399

Es geht dar­um, sich zu er­le­ben. Es sind de­rer und de­ren be­stimmt ei­ni­ge, die von sich sa­gen, sie funk­tio­nie­ren. Und ge­nau in die­sem Um­stand der Selbst­ent­frem­dung liegt die ei­gent­li­che Ge­fahr jed­we­der tech­ni­schen Er­run­gen­schaft: Nicht, dass die­se uns be­herr­schen könn­ten. Dass wir so wer­den wie sie, die Ef­fi­zi­en­te­ren, Schnel­le­ren, Feh­ler­freie­ren, und uns so selbst zu Ma­schi­nen ma­chen, die Ma­schi­nen be­die­nen wie Kellner_n in ei­nem Re­stau­rant Gäs­te be­die­nen, auf dass es ih­nen bei ih­rem Auf­ent­halt im Gour­met-Tem­pel mög­lichst gut er­ge­he. (Und sie gu­tes Trink­geld ge­ben mö­gen!)

Denkzettel 104

Mit der KI – und nicht nur da­mit – ver­su­chen wir mensch­li­che Ma­schi­nen­skla­ven zu züch­ten — auf dass end­lich al­le Men­schen Her­ren wer­den (könn(t)en).

Doch: Wes­halb so mensch­lich? Lasst uns doch ein­fach nur Ma­schi­nen bau­en, die für uns bloß nütz­li­che Mit­tel sind. Um am bes­ten sol­che, die wir nicht auch noch be­die­nen müs­sen, um für un­se­re Zwe­cke dien­lich zu sein.

Wir wol­len doch letzt­lich frei sein, Zeit für uns, un­se­re Liebs­ten und un­se­re Lei­den­schaf­ten ha­ben — und al­so kei­ne be­diens­te­ten Ge­bie­ter über herr­schaft­li­che Skla­ven sein.

Au­ßer frei­lich, dies ist ei­ne Lei­den­schaft…