Für einen Rubik’s Cube, einen Zauberwürfel, gibt’s eine Lösung; für diese Welt, so sehr wir auch an ihr drehen, keine.
Sie ist. Kein Problem.
Für einen Rubik’s Cube, einen Zauberwürfel, gibt’s eine Lösung; für diese Welt, so sehr wir auch an ihr drehen, keine.
Sie ist. Kein Problem.
{Prinze*n, Erbsen und andere Mißgeschicke}
Es schickt sich wohl nicht, als Empfindsame/r empfindlich zu sein. Denn als Feinsinnige/r werden die Dinge ja wohl intensiver wahrgenommen. Da ist ein gerüttelt Maß an Robustheit durchaus zuträglich. Im Nehmen wie im Geben.
(Freilich wird wohl die eigene Weltvernahme und das eigene Agieren in der jemeinigen Lebenswelt über die – nicht nur regelnde – Einstellung der Empfindsamkeitsempfindlichkeit maßgebend moduliert werden können.)
Ein Fukushima wie ein Putin lehren: Unsere Umwelt ist nicht bis ins Letzte berechenbar (wie unsere Inwelt auch?). Und von der Quantität des unberechenbaren Restes haben wir wohl alle unterschiedliche Qualitäten.
Konfuzius war es wohl, der anmerkte, der Mensch versteht die Dinge eigentlich erst dann, wenn er sie tut. Das könnte ergänzt werden mit dem Gedanken, je länger das Verstandene praktiziert wird, desto mehr wird es vernommen und dabei auf das Wesentliche reduziert: Weltverstand wandelt sich zum vernünftigen Sein in und zur Welt, zur Weltgestaltung.
(Zumindest wenn der Wille dazu wach ist.)
Formeln umgreifen die Welt, begreifen sie damit indes nicht. Dafür gibt es Inhalte.
(Sog. „Künstliche Intelligenz“ mag die Welt umgreifen können, begreifen allerdings nicht.)
Der Mensch, der sich selbst er-tragen kann, wie Atlas, ohne zu verzagen, frohen Mutes und im Glauben an’s Gewicht der Welt, welches da er-tragen wird, Ertrag zeitigt — dieser ist ein freier Mensch.
Was ist eigentlich der Fall, wenn Welt ist?
„novem“, lat. Zahlwort „neun“ und auch 1. Person Singular Präsens Konjunktiv Aktiv zu Infinitiv „novare“: „ich erneuere“.
Weshalb dann der November als ‚Trauermonat‘? Des Nebels wegen? Dieser Nebel, Sinnbild der Zukunft als solcher: Ungewiss, ungeschrieben, unklar, unbestimmt. Unentborgen.
Das Neue hat eine Eigenschaft, die vielleicht in unserer wachstumsorientierten Gesellschaft nicht wahrgenommen werden will, weil es Wachstum relativiert, ja sogar fast zu einer Nulllinie macht: Wo Neues entsteht (also ins Laufen kommt, „ent-“ wie in „entsteint“, das Ende des Stehens, dessen, was ist, bezeichnend), geht alt Gewordenes, ‚verwest‘1⇣„ver-“: drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Sache durch etw. (ein Tun) beseitigt, verbraucht wird, nicht mehr besteht.„wesen“ … Weiterlesen…. Wo Neues entsteht, schwindet der Nebel: er wird gewandelt; aus Potentialitäten wird eine Realität. Blicken wir zurück, ist dort kein Nebel. Der liegt immer vor uns.
Es ist wahr, was die Philosophie sagt, dass das Leben rückwärts verstanden werden muss. Aber darüber vergisst man den andern Satz: dass vorwärts gelebt werden muss.
Søren Kierkegaard
Diese Welt ist ein Umschlagplatz. Und das, was wir so gern als Wachstum mit einer Kurve an die Tafel zeichnen, wird deshalb konstant bleiben, in Summa. Weil es kein Wachsen anzeigt, sondern den Umschlag, den Wechsel. Mal schneller, mal langsamer; mal mehr, mal weniger.
Und nichts in dieser Welt ist so dauerhaft wie der Wandel: eine wohl ewige Konstante, dieser, an sich, als solcher; eine Qualität, die in unterschiedlichen Quantitäten für uns in Erscheinung tritt. Und Trauer, dies sei angemerkt, kann auch gelesen werden als Aufforderung, sich [etwas] zu[ ][zu]trauen. Sich zu: Verwandeln.
Doch ohne Nebel als „Masse“ ist nichts mehr da, was gewandelt werden könnte. Eine Welt ohne unbestimmte Potentiale kann keine Realität hervorbringen.
Keinen orientierenden Horizont. In einer Welt ohne Unbestimmtheit kann nicht gelebt werden. Und damit auch nicht: verstanden werden.
⇡1 | „ver-“: drückt in Bildungen mit Verben aus, dass eine Sache durch etw. (ein Tun) beseitigt, verbraucht wird, nicht mehr besteht. „wesen“ Verb: (als lebende Kraft) vorhanden sein. Quelle: dwds.de |
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Möglicherweise leben wir (je) in der besten der uns (je) möglichen Welten.
Die andauernde Skepsis daran, ob es wirklich die beste ist, eröffnet dabei stets den Blick auf die anderen uns (je) möglichen Welten.
So haben wir (je) immer die Möglichkeit, die gerade beste unserer (je) möglichen Welten zu wählen.
(Manchmal auch von jetzt auf nachher — und wieder zurück, oft unbemerkt. Eine beste Welt hat eine sehr kurze Halbwertszeit.)
Dies bleibt die Grundform mißlingender menschlicher Erlebnisse, das Dilemma: Ist die Welt nicht so, wie sie sein soll, oder stehe ich schief zu ihr?