Womöglich ist Aufklärung, so sie sich auf Wissen bezieht und darin basiert, letztlich nur auf links gedrehte Religiosität.
Gott ist tot; es lebe das Wissen!
Womöglich ist Aufklärung, so sie sich auf Wissen bezieht und darin basiert, letztlich nur auf links gedrehte Religiosität.
Gott ist tot; es lebe das Wissen!
Eine Frage könnte schon sein, inwieweit die Technologie der sog. KI an den bildungsbürgerlichen Grundfesten der Wissensgesellschaft oder den wissensbasierten Grundmauern des Bildungsbürgertums rüttelt. Vielleicht sogar so sehr, dass wir uns zu einer aufgeklärten Meinungsgesellschaft mausern können?
(Frei nach dem Motto: Vor der Meinung der Anderen ist Jede/r gleich?)
Weisheit: (noch) nicht wissen … können.
(Das Können im Sinne des Vermögens ist gemeint, als auch das nicht-Können im Sinne der Unmöglichkeit.)
(Das Können überhaupt. Nicht nur im Sinne des Beherrschens, sondern auch im Sinne des sich Erlaubens.)
Wir denken nur, weil wir nicht wissen.
Der Mensch verpackt die Welt in Formeln, um sie sich zu erklären — und vergisst zuweilen, dass Inhalte Wirkungen zeitigen, die Welt verändern, nicht Formeln. Und diese Inhalte wollen verstanden sein! Um’s Formale kümmert sich die Wissenschaft, um’s Inhaltliche sollte es der Weisheit sein. (Faktisch ist’s dann wohl doch das Politische.)
Das bessere Argument ist also nicht jenes, welches am besten zu einer Formel passt, nach einer Formel geschmiedet ist — es ist jenes mit dem ansprechendsten Inhalt. Und der ist dann heute eben jenes, morgen dieses.
Wer Inhalte sieht und würdigt, vergegenwärtigt, lebt in der Gegenwart. Wer die Formeln heiligt, ist zeitlos. Wer keine Zeit hat, ist ohne Wirkung.
Und wer die Welt erklären zu können meint, vollständig gar, muss sie deshalb noch lange nicht verstanden haben.
(Und wer meint, sie verstanden zu haben, zur Gänze gar, noch lange nicht erklären können.)
Mich interessieren Meinungen mehr als Argumente. Argumente können nach Bedarf gebaut werden, die Meinung sagt etwas über den Menschen. Und der interessiert mich. Als solcher. Weil ich Mensch bin.
(Ich könnte auch sagen: Die Meinung gibt dem Argument einen Wert. Oder auch: Ein Gewicht.)
Und weshalb? Und wozu?
Ich möchte zuallererst Ästhet sein und zuallerletzt Rationalist.
(Wissen ist ein Werkzeug, der Umgang damit kann rational gelehrt werden; Weisheit eine Einstellung. Der Umgang damit will ästhetisch geübt sein.)
Einige von denen, die da meinen am Philosophieren zu sein, zu: Denken, funktionieren nur innerhalb von Regeln; Sie rechnen.
(Es kommt eben darauf an, was unter σοφία (sophía), Weisheit, verstanden werden will, deren φίλος (phílos), Freund, zu sein sich angeschickt wird: gesichertes Wissen oder die Kompetenz, auch ohne dieses vernünftig sein zu können.)
Die Philosophie an der Universität sagt oft viel über Weisheit und spricht wenig von ihr. Dafür sagt sie um so mehr vom Wissen aus und spricht wenig darüber.
Weisheit ist nichts, das man sehen, (an)erkennen, kann wie Wissen.
Sie zeigt sich, kann geschaut werden.
(Deshalb hat sie in der Akademie nichts zum Suchen; wenn sie etwas verloren hat, dann gewiss nicht dorten. Wenn sie universitär auftaucht, dann nur als Wissenschaft über sie, indes nicht als Fach von ihr. Was schlichterdings auch nicht möglich ist: In Weisheit zu unterrichten.)
Wissen konsumieren vs. etwas in [die] Erfahrung bringen.