Einen Glauben oder auch ein Meinen, dass es so oder so sei, zu Wissen fundamentalisieren. Oder, durch eingehende Prüfung, dazu destillieren.
Ersteres wird vom Populismus, letzteres von der Wissenschaft benutzt.
Einen Glauben oder auch ein Meinen, dass es so oder so sei, zu Wissen fundamentalisieren. Oder, durch eingehende Prüfung, dazu destillieren.
Ersteres wird vom Populismus, letzteres von der Wissenschaft benutzt.
Vor lauter Wissen nicht denken können.
(Berlinerisch: „Vor Kraft nich loofen können.“)
Die Fabriken der Wissenschaft (Hochschulen, Labore, etc.) sind Produktionsstätten von Wissen — das konsumiert werden kann. Und soll.
Philosophie als eine Perspektivierung einer Wirklichkeit, eines Phänomens (‚Spekulation‘, ‚Meinung‘), nicht als Ergründung einer Wahrheit („[Ver]Schaffen von Wissen“).
Eine Meinung ist ein Instrument, um sich orientiert zu fühlen; Wissen ist eine Idee, sich Gewissheit zu verschaffen — um das Gefühl zu bestätigen.
Womöglich ist Aufklärung, so sie sich auf Wissen bezieht und darin basiert, letztlich nur auf links gedrehte Religiosität.
Gott ist tot; es lebe das Wissen!
Eine Frage könnte schon sein, inwieweit die Technologie der sog. KI an den bildungsbürgerlichen Grundfesten der Wissensgesellschaft oder den wissensbasierten Grundmauern des Bildungsbürgertums rüttelt. Vielleicht sogar so sehr, dass wir uns zu einer aufgeklärten Meinungsgesellschaft mausern können?
(Frei nach dem Motto: Vor der Meinung der Anderen ist Jede/r gleich?)
Weisheit: (noch) nicht wissen … können.
(Das Können im Sinne des Vermögens ist gemeint, als auch das nicht-Können im Sinne der Unmöglichkeit.)
(Das Können überhaupt. Nicht nur im Sinne des Beherrschens, sondern auch im Sinne des sich Erlaubens.)
Wir denken nur, weil wir nicht wissen.
Der Mensch verpackt die Welt in Formeln, um sie sich zu erklären — und vergisst zuweilen, dass Inhalte Wirkungen zeitigen, die Welt verändern, nicht Formeln. Und diese Inhalte wollen verstanden sein! Um’s Formale kümmert sich die Wissenschaft, um’s Inhaltliche sollte es der Weisheit sein. (Faktisch ist’s dann wohl doch das Politische.)
Das bessere Argument ist also nicht jenes, welches am besten zu einer Formel passt, nach einer Formel geschmiedet ist — es ist jenes mit dem ansprechendsten Inhalt. Und der ist dann heute eben jenes, morgen dieses.
Wer Inhalte sieht und würdigt, vergegenwärtigt, lebt in der Gegenwart. Wer die Formeln heiligt, ist zeitlos. Wer keine Zeit hat, ist ohne Wirkung.
Und wer die Welt erklären zu können meint, vollständig gar, muss sie deshalb noch lange nicht verstanden haben.
(Und wer meint, sie verstanden zu haben, zur Gänze gar, noch lange nicht erklären können.)