Zitat 32

Les­sing, der man­cher­lei Be­schrän­kung un­wil­lig fühl­te, läßt ei­ne sei­ner Per­so­nen sa­gen: „Nie­mand muß müs­sen.“ Ein geist­rei­cher froh­ge­sinn­ter Mann sag­te: „Wer will, der muß.“ Ein drit­ter, frei­lich ein Ge­bil­de­ter, füg­te hin­zu: „Wer ein­sieht, der will auch.“

Und so glaub­te man den gan­zen Kreis des Er­ken­nens, Wol­lens und Müs­sens ab­ge­schlos­sen zu ha­ben. Aber im Durch­schnitt be­stimmt die Er­kennt­nis des Men­schen, von wel­cher Art sie auch sei, sein Tun und Las­sen; des­we­gen auch nichts schreck­li­cher ist, als die Un­wis­sen­heit han­deln zu se­hen.

Jo­hann Wolf­gang v. Goe­the

Zitat 26

Ich ken­ne wohl Mit­ter­näch­te der See­le. Wer tut das nicht? Aber ich wer­de nicht ih­re Beu­te. Sie ge­hö­ren nicht zu mei­nen kör­per­li­chen Nö­ten, son­dern zu mei­nem We­sen. Sa­gen wir: ich ha­be den Mut zu ih­nen.

Nietz­sche bei Ir­vin D. Yalom