Zum einen sind die Naturwissenschaften, die die Welt – mit der Rationalität des Verstandes – vermessen.
Zum Anderen die Kulturforschungen, die die Welt – mittels der Relationalität der Vernunft – ermessen.
(Die Rede von „Geisteswissenschaften“ sollte fallen gelassen werden.)
Philosophie sollte die Grundlage allen Ermessens bilden, allen Denkens.
Wie Mathematik die allen Vermessens, allen Rechnens, sein sollte.
(Die Logik der Mathematik sollte von der Logik der Philosophie unterschieden werden.)
(Es rät sich wohl, beides weder zu verwechseln noch zu vermischen und so also voneinander gut geschieden zu halten, um keines zu verwässern. Die Differenz, die Spannung, ist wichtig. Ohne sie findet keine Wechselwirkung statt, nichts fließt. Zugleich sollten sie nicht als Widersacher verstanden werden: Ein Strom fließt, kraft Spannung, die eine Differenz zeitigt, doch immer zwischen den mindestens zwei Aspekten einer Differenz. Erst eine Differenz bringt Energie zum Fließen, macht sie so vernehmbar, messbar: „panta rhei“.)
(Und ich glaube: Zunächst hat der Mensch die Welt ermessen, bevor er sie zu vermessen begann. Erst kamen die Götter, dann die Rechenmaschinen. Vor dem Rechnen war das Denken. Heutzutage, so dünkt mich, wird erst gerechnet, dann mit den Ergebnissen ‚gedacht‘ und dies dann Fortschritt genannt. Wehe uns: ‚Gott‘ ist tot. Gedenke des Denkens!)