Die Arbeit an Einem selbst kann als eine Weise des Philosophischen – wissenschaftlich ist eine andere, die diese nicht kritisieren kann – aufgefasst werden. Die Arbeit an einem Selbst hingegen gehört wohl zu einem Reich aus Soziologie und Psychologie.
Schlagwort: Philosophie
Denkzettel 370
Vor der Philosophie und dem Gesetz sind alle gleich.
(Rationales Idyll.)
Denkzettel 269
Ist es nicht ein wenig erstaunlich, dass „Philosophie“ Liebe (phílo) zur Weisheit (sophía) meint, Anthroposophie indes nicht Mensch (anthropos) zur Weisheit und Gastrosophie nicht Geschmack zur Weisheit? Sondern diese eben eine Weisheit (eigentlich ja: Wissen) über den Menschen bzw. über das Kulinarische zum Ausdruck bringen möchten.
Denn Philosophie als „Weisheit über die Liebe“ (eigentlich ja: Wissen von Freundschaft) wäre ja auch nicht schlecht.
(Allerdings besteht die Gefahr, dass einige Wenige diese Weisheit definieren wollen.)
Denkzettel 223
Einige von denen, die da meinen am Philosophieren zu sein, zu: Denken, funktionieren nur innerhalb von Regeln; Sie rechnen.
(Es kommt eben darauf an, was unter σοφία (sophía), Weisheit, verstanden werden will, deren φίλος (phílos), Freund, zu sein sich angeschickt wird: gesichertes Wissen oder die Kompetenz, auch ohne dieses vernünftig sein zu können.)
Denkzettel 171
Etwas Zusammenhängendes bilden, ist das nicht auch Philosophie?
Denkzettel 161
Die Philosophie sollte vielleicht immer nur als Mittel aufgefasst werden, nie als Zweck. Doch: Was heißt das?
Denkzettel 144
Ist für René Descartes, mithin: die Wissenschaft, Gott ein rechnender, für die Christen ein liebender, ist es für Andere ein „im Begriff sein“.
Und Philosophie ist dann nichts Mathematisches oder Religiöses; dann ist es etwas Existenzielles.
(Und als solches dann etwas, das weder das Mathematische noch das Religiöse ausschließt.)
Denkzettel 138
Philosophie: Aufklärender, erhellender Austausch von/mit Weltanschauungen. Und jede Weltanschauung ist genau das: ein Anschauen der Welt (eher: ein Schauen in die Welt) von einer bestimmten ‚Position‘ aus, und dies gibt eben: eine Perspektive.
(Freie Geister sind in der Wahl ihrer Position sehr frei.)
Denkzettel 133
Wissenschaft & Technik, Kunst & Religion. Dazwischen: Mensch. Philosophie.
Denkzettel 120
Zum einen sind die Naturwissenschaften, die die Welt – mit der Rationalität des Verstandes – vermessen.
Zum Anderen die Kulturforschungen, die die Welt – mittels der Relationalität der Vernunft – ermessen.
(Die Rede von „Geisteswissenschaften“ sollte fallen gelassen werden.)
Philosophie sollte die Grundlage allen Ermessens bilden, allen Denkens.
Wie Mathematik die allen Vermessens, allen Rechnens, sein sollte.
(Die Logik der Mathematik sollte von der Logik der Philosophie unterschieden werden.)
(Es rät sich wohl, beides weder zu verwechseln noch zu vermischen und so also voneinander gut geschieden zu halten, um keines zu verwässern. Die Differenz, die Spannung, ist wichtig. Ohne sie findet keine Wechselwirkung statt, nichts fließt. Zugleich sollten sie nicht als Widersacher verstanden werden: Ein Strom fließt, kraft Spannung, die eine Differenz zeitigt, doch immer zwischen den mindestens zwei Aspekten einer Differenz. Erst eine Differenz bringt Energie zum Fließen, macht sie so vernehmbar, messbar: „panta rhei“.)
(Und ich glaube: Zunächst hat der Mensch die Welt ermessen, bevor er sie zu vermessen begann. Erst kamen die Götter, dann die Rechenmaschinen. Vor dem Rechnen war das Denken. Heutzutage, so dünkt mich, wird erst gerechnet, dann mit den Ergebnissen ‚gedacht‘ und dies dann Fortschritt genannt. Wehe uns: ‚Gott‘ ist tot. Gedenke des Denkens!)