
Die Absicht dahinter: Einen Moment für ein Moment erzeugen.
Denkzettel 509
Dieses Land hat die Nazi-Vergangenheit am Hacken, und viele – und rund ein Fünftel der Wählenden meinte vor kurzem wohl, sich des Problems durch eine Wahl entledigen zu können – haben womöglich einen Geltungsmangel am Hacken.
Nicht, dass das Eine mit dem Anderen etwas zu tun hätte.
Denkzettel 508
Im Gewissen zeigt sich die Sozialität des Menschen. Allerdings ist es allzu leicht korrumpierbar. Nicht zuletzt durch das eigene Ego.
Denkzettel 507
Die Sache mit der Furcht zielt wohl letztlich darauf ab, aus etwas Furcht(-)samen etwas Frucht(-)bares zu machen. Was ein Wortspiel!
(Umwertung, ganz ohne Nietzsche.)
Denkzettel 506
In der Furcht, wegen dem, was man tut – und möglicherweise wegen dem, wie man ist – möglicherweise nicht geliebt zu werden, d. i. unverbunden zu sein, liegt wohl der Grund des Gewissens, mithin der Moral. Wie will eine Ethik damit umgehen (können)?
Denkzettel 505
Glück ist, von der Erwartung der Enttäuschung enttäuscht geworden zu sein.
Denkzettel 504
Ironie: Heiterkeit ohne lustig.
Zynismus: Düsterheit ohne lustig.
Denkzettel 503
Universitäten, viele (manche? einige?): Anstalten öffentlichen Rechts zum Behufe der Verwaltung von Intellekt.
Denkzettel 502
Bürokratie heißt, aus Verwaltung soll Beherrschung werden. Aus Verantwortung Macht.
(Verwaltung meint hier, technisch formuliert: messen, steuern, regeln.)
Denkzettel 501
„An mich zu glauben heißt, an sich selbst zu glauben“ — ein Populistenköder, auf den allzugern angebissen wird.
Denkzettel 500
Angenommen, es hätte jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir ‚Käfer‘ nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Anderen schauen, und jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. […] Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel, auch nicht einmal