Das Autoritäre manipuliert mit einer „Identität mit“, die Autorität agiert mit einer „Identität als“.
Schlagwort: Identität
Denkzettel 361
Ein Mensch sollte von keiner seiner Identitäten noch nicht-Identitäten bestimmt werden.
Und auch nicht von seiner Wahlfreiheit.
(Bedingt zu sein heißt noch nicht, bestimmt zu sein. Subjekte haben stets die Wahl — aus dem, was sie nicht bedingt, können sie indes nicht wählen.)
Denkzettel 174
Selbst(be)achtung: Ein Individuum ist nicht identisch mit einer Gruppe, identifiziert sich nicht durch eine Gruppenzugehörigkeit, und wird so auf sich aufmerksam. Das Individuum ist mittels seiner Merkmale eindeutig identifizierbar, eben weil es nichts und niemanden gleicht.
Denkzettel 132
Identitätspolitik ist der wohl immer zum Scheitern verurteilte Versuch, es Jedem und Jeder recht machen zu wollen. Und eigentlich ist das Wort Unsinn: eine Identität, eine Unverwechselbarkeit, die Einzigartigkeit ergibt sich aus der individuellen Kombination vieler diskriminierbarer Merkmale. Eine solche Politik wäre eine Politik für jede/n Einzelne/n. Also gar keine Politik, sondern die Befriedigung der Egos, „Egotik“, sozusagen. Das Wort sollte lauten: Ideologiepolitik. (Was als Pleonasmus angesehen werden könnte.)
(Was alles nicht verdunkeln soll, dass es jede Menge Minderheiten gibt, die sich nicht gesehen fühlen und mit Recht auf sich aufmerksam zu machen suchen. Denn im Grunde besteht die Welt ja aus Minderheiten — sie sind in der Mehrheit.)
Denkzettel 24
Identität heißt Einzigartigkeit. Diversität ist nicht das Tolerieren oder Negieren, es ist die gegenseitige Anerkennung anderer Identitäten. Das meint Pluralität.