Denkzettel 465

Los­las­sen kann ja durch­aus mit Ab­na­be­lung zu­min­dest ver­gli­chen wer­den. In­so­fern ge­bä­ren wir Ver­gan­gen­hei­ten: Schlie­ßen wir mit ei­ner von die­sen ab, ha­ben wir qua­si ein Kind zur Welt ge­bracht. (Das sich al­ler­dings sehr gut um sich selbst küm­mern kann. Von da­her ist man da eher Mut­ter vom Typ Schild­krö­te, bspw.)

Denkzettel 462

„Be­schwer­de“ und „be­schwe­ren“ sind merk­wür­di­ge Wör­ter, so sie denn den Aus­druck von Un­zu­frie­den­heit mei­nen. Als ob man sich er­leich­tern könn­te, wenn et­was an­de­res be­schwert wird. Wo­zu gibt’s „Stil­le Ört­chen“? So ge­se­hen gibt’s be­reits „Ent­schwer­de­stel­len“ und müs­sen nicht neu er­fun­den wer­den.

Denkzettel 454

Die Sa­che mit der Le­bens­kunst kann ja durch­aus auch so ge­se­hen wer­den: Al­le wer­den wir mit Angst ge­bo­ren und le­ben in die­ser Grund­be­find­lich­keit wei­ter. Die Übung be­steht nun dar­in, durch wach­sen­des Ver­trau­en, mit die­ser Angst, die sich in Ängs­ten, Be­fürch­tun­gen ge­nannt, ma­ni­fes­tiert, gut le­ben zu kön­nen. Al­so trotz die­ser Un­si­cher­hei­ten das Le­ben gut füh­ren zu kön­nen.
Die Fra­ge der Le­bens­kunst ist dann al­so ei­gent­lich: Wie Ver­trau­en schaf­fen? Wie ler­nen, er­fah­ren, er­le­ben, die Angst nicht zu fürch­ten?