Geistig und körperlich ist der Mensch während des größten Teils seines Lebens Bewohner eines rein menschlichen und in gewisser Weise ‚hausgemachten‘ Universums, das von ihm selbst in den riesigen, nichtmenschlichen Kosmos um ihn herum gegraben wurde und ohne das weder dieses Universum noch er selbst existieren könnten. Innerhalb dieser privaten Katakombe errichten wir für uns selbst eine eigene kleine Welt.
Schlagwort: Welt
Denkzettel 459
Weltschmerz, Lebenspein, Daseinsweh: Alles ein und dasselbe.
Daseinswehen: Schmerz des immerwährenden Werdens.
Eine Welt‑, Lebens‑, Daseinskunst mag darin bestehen, dies anzunehmen zu üben und also darunter nicht zu leiden.
Denkzettel 429
Vorwagen auf ein Entgegenkommen zu.
Knud Ejler Løgstrup
Vorwagen auf ein nicht-Entgegenkommen zu.
Welt schaffen.
(Statt sie nur zu erdulden.)
Zitat 96
Wer nicht in diese Welt zu passen scheint, ist nahe dran, sich selbst zu finden.
Denkzettel 421
Das Sein, wie es als jeselbige Welt Wirklichkeit wird.
Denkzettel 419
Die Welt: Produkt aller Wirklichkeiten.
Denkzettel 415
Selbst wenn es die Welt, also die Welt aller Welten, gäbe, könnten wir sie nicht erkennen: Es gibt kein Subjekt aller Subjekte.
(Was freilich nicht heißt, ein solches Subjekt könnte nicht konstruiert werden. Wurde es auch; und mit/als „Gott“ benannt.)
Denkzettel 414
Wenn die Welt, die e‑vidiert wird, so für Eine_n evident ist, gibt es keinerlei Anlass, sie verändern zu wollen. Es ist die beste aller Einer_em möglichen Welten, die keiner Verbesserung bedarf. Zweifelt man daran und will diese so evidierte Welt anders haben, muss man sich verändern — die Welt, wie sie für Eine_n ist, kann man nicht verändern, wenn man sich nicht verändert.
Denkzettel 413
Das Sein, die leere Form, wie es als jeselbige Welt Wirklichkeit wird, Gestalt annimmt.
Zitat 83
Nur die oberflächlichen Menschen urteilen nicht nach dem Äußeren. Das wahre Rätsel der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.