… sind sprachlich gefasste Spiegelbilder autoraler Wirklichkeiten, freilich unvermeidlich verzerrt. Sie kommen als Ansichten daher, was keine Wahrheiten im logischen Sinn sein können. Sie sind die Beschreibung von Anschauungen. Wie Ansichtskarten keine Wahrheiten verkünden, sondern einen Blickwinkel auf etwas zeigen.
Und sie kommen als Betrachtungen daher, wobei mehr oder weniger detaillierte, eher nicht-ratioïde, so betrachtet: vernünftig intuitive, Versuche der Beschreibung von Gesehenem aus einer subjektiven Position, von denen her eine Sache, Angelegenheit, ein Ding, ein Sachverhalt, gehoben verallgemeinert: eine Entität, in den Blick genommen, geschaut wird. Es sind Darlegungen von Perspektiven, Artefakte aus einem Ex-Peri-Mental-Labor (hier gr.-lat. gemeint: aus dem umfassenden Geistigen heraus arbeitend.). Meditationen, auch, frei fließend, Einsichten ver-suchend.
Und freilich kann es passieren, das sich Ansicht und Betrachtung mischen, ein Amalgam bilden, auch das letztlich: unvermeidlich. Oder indes auch: gewollt. Und es kann und darf auch passieren, das die Kategorien Ansicht oder Betrachtung gar nicht passen wollen.
Doch eben letztlich stets: Ein umfassenderer, unter Umständen vielfältiger geistiger Reflex auf etwas Anstoßendes. Mit Sokrates in Worte gefasst: Auf einen Stich. Wo sich die Denkzettel meist darin üben, einen Stich zu setzen, üben sich die Perspektiven vorwiegend darin, mit einem Stich umzugehen. Was indes nun freilich eben wieder nicht ausschließt, dass eine Perspektive zurückstechen kann.