Denn erzähltheoretisch betrachtet ist die Verschwörungstheorie eine Bankrotterklärung vor der Komplexität der Ereignisse.
Kategorie: Gesellschaft
Denkzettel 455
„Würde“ als inhaltsleerer Begriff, der die unbedingte Aufforderung artikuliert und zum Begreifen auffordert, sich achtungs- und respektvoll gegenüber dem/der/dem Würdetragende/n zu verhalten? Art. I GG könnte dann so in seiner praktischen, also handlungsorientierten, Form lauten: „Alle anderen Menschen und Dingen ist stets mit Achtung und Respekt zu begegnen.“
Dies vermag die Würde tatsächlich unantastbar zu machen. Man lässt sie einfach gelten und hinterfragt sie nicht. Man lässt ihr die Freiheit, zu sein, sich zu zeigen.
(Der Haken: Wie wird achtungsvoll und respektvoll gehandelt? Dies wird sich nicht universalisieren lassen, was einem unerwünschten Relativismus ein Feld bereiten könnte. Doch hier ist nun eben die Verantwortung des Individuums gefordert: Was wir für uns selbst einfordern, ist anderen zuzubilligen. Es ist die anspruchsvollere Moral. Bedingungslose Empathie und bedingte Solidarität sind die Grundbausteine dieser Moral. Das verschafft ihr Universalität, ohne Formalität. Sie bleibt Moral und ist nicht Ethik.)
Denkzettel 451
Die Frage ist doch: Wie gehen Leute mit dem um, was ihnen nicht passt — und nicht, wie gut ein Argument ist. Setzt man mal das Verstehen von Argumenten als „Bildung“: Was kann dann getan werden, um Menschen einen verträglicheren Umgang mit Dingen, die ihnen nicht passen, ans Herz zu legen?
Denkzettel 446
Wer alle gleich behandelt, wird niemandem gerecht.
Zitat 101
Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.
Denkzettel 438
Kantianer/innen stehen in der Gefahr eines Autoritarismus’ des Unbedingten, Bürokrat/innen in der eines Totalitarismus’ der Bedingungen.
(Ein sich zeigender Satz: Extreme sollten gemieden werden.)
Denkzettel 437
Ideale sind Zweck. Idole Mittel.
Denkzettel 435
Neutestamentarischer Persilschein: Die nicht wissen (wollen), was sie tun, können machen, was sie wollen.
(Herrenmoral, falsch verstanden.)
Zitat 98
Gesellschaften haben kein Ziel, sie lösen Probleme.
Denkzettel 423
Freiheit ist kein Verdienst.
(Den wir erwirtschaften oder erarbeiten könnten.)
Freiheit ist ein Geschenk.
(Das wir anderen machen; und erwarten dürfen, resp. sollen, das einzig adäquate Gegengeschenk dafür zu erhalten.)