Denkzettel 395

Ma­ni­pu­la­tio­nen funk­tio­nie­ren mit­tels Emo­tio­nen, mit­hin: Ir­ra­tio­na­li­tä­ten, nicht über Ar­gu­men­te. Je­der Ver­such, ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on ar­gu­men­ta­tiv zu be­kämp­fen, ist des­halb zum Schei­tern ver­ur­teilt.

(Ver­stand ist kein ad­äqua­tes Mit­tel, um Pro­pa­gan­da resp. Po­pu­lis­mus zu ent­kräf­ten. Die Habermas’sche Idee vom „ei­gen­tüm­lich zwang­lo­sen Zwang des bes­se­ren Ar­gu­ments“ ist wohl ein nicht rea­li­sier­ba­res Idyll, wenn sich nicht al­le auf ei­ne ge­mein­sa­me Dis­kurs­kul­tur ei­ni­gen kön­nen — oder wol­len, im vol­len Be­wusst­sein der ei­ge­nen ar­gu­men­ta­ti­ven Schwä­che.)

Zitat 90

Ei­ne gu­te De­vi­se für ein be­wuss­tes Le­ben in Zei­ten der Kli­ma­kri­se könn­te in An­leh­nung an Karl Marx so lau­ten: Mor­gens Hand­wer­ker oder Bau­er, mit­tags Ak­ti­vis­tin oder For­sche­rin, abends Phi­lo­soph oder kri­ti­sche Kri­ti­ke­rin, oh­ne je Bau­er, Hand­wer­ker, Ak­ti­vis­tin, For­sche­rin, Phi­lo­soph oder kri­ti­sche Kri­ti­ke­rin zu wer­den.

Rein­hard Los­ke

Denkzettel 391

Es müss­te sich ein tie­fer Re­spekt vor und ho­he Ach­tung der An­ders­heit des An­de­ren (in ei­nem Wort: An­stand), in der letzt­lich ei­ne Gleich­heit grün­det, wie ein Hei­li­ger Geist über al­le In­di­vi­du­en mit Selbst­be­wusst­sein aus­schüt­ten, um die­sen Pla­ne­ten in so­zia­ler und da­mit auch in öko­lo­gi­scher Hin­sicht zu ei­ner für al­le an­ge­neh­men Sphä­re zu ge­stal­ten.