Denkzettel 391

Es müss­te sich ein tie­fer Re­spekt vor und ho­he Ach­tung der An­ders­heit des An­de­ren (in ei­nem Wort: An­stand), in der letzt­lich ei­ne Gleich­heit grün­det, wie ein Hei­li­ger Geist über al­le In­di­vi­du­en mit Selbst­be­wusst­sein aus­schüt­ten, um die­sen Pla­ne­ten in so­zia­ler und da­mit auch in öko­lo­gi­scher Hin­sicht zu ei­ner für al­le an­ge­neh­men Sphä­re zu ge­stal­ten.

Denkzettel 96

Der Über­mensch: der, der man sein soll, zu dem man ver­an­lagt, be­gabt, ir­gend­wie auch: ver­ur­teilt ist. Die­sen Über­men­schen in sich zu er­ken­nen, ist ei­ne un­ge­heu­re, nicht nur in­tel­lek­tu­el­le An­stren­gung. Ein Akt in­ten­sivs­ten Den­kens, mit al­len Sin­nen, um nicht ei­ner ge­fäl­li­gen Il­lu­si­on auf­zu­sit­zen. Al­so in al­ler­schärfs­ter Red­lich­keit, Mo­ral, nach ihm zu trach­ten, Mut zu ihm zu ha­ben; nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen, nicht nach Er­war­tun­gen An­de­rer. Und al­so kei­nem Ide­al hin­ter­her­zu­lau­fen wie ein Schaf in der Her­de dem Schä­fer, be­wacht von des­sen Hund, son­dern die ‚Wahr­heit‘ über sich, das ‚wah­re‘ Ich, sich selbst in Er­fah­rung brin­gen: Sei­ne Wirk­lich­keit be­grei­fen.

Viel­leicht ist die­ser Über­mensch, die ei­ge­ne ‚Klas­se‘, der ei­ge­ne ‚Typ‘, nicht er­reich­bar, un­er­reich­bar — wie die Weis­heit.
Kein Grund je­doch, je­ne klas­se Ty­pe (w/d/m), je­nen Über-Mensch in sich nicht zu ach­ten.
Kein An­lass, kein Freund sei­ner selbst sein zu wol­len. Und da­mit: An­de­rer.

Denkzettel 56

In ei­ner Ge­sell­schaft, Welt, gar, in der of­fen­bar im­mer mehr der dar­an, und sie so( )mit ge­stal­ten­den, Teil­ha­ben­den – durch al­le Bil­dungs­gra­de hin­durch und je­wei­lig ak­zen­tu­iert – mei­nen, nur oder vor al­len Din­gen durch Schrei­en, Brül­len oder sons­ti­gem geis­ti­gen Lär­men – wel­ches im Üb­ri­gen auch sehr ru­hig vor­ge­tra­gen da­her­kom­men kann – zu ei­ner Gel­tung zu ge­lan­gen, wal­te ich zweckend im Ate­lier und schaue mir selbst(-)Gedanken zur Ach­tung an.