Wenn etwas nur Wert zukommt, ist es Mittel. Kommt ein Zweck hinzu, gewinnt es Würde. Was ist der Zweck eines Menschen, was der Zweck der Menschheit? Und merke auf: Der Zweck heiligt die Mittel — wo doch, eigentlich, das Mittel den Zweck sakrifizieren sollte? Ja, wie nun? Braucht es denn für einen Zweck nicht stets ein Mittel, und für ein Mittel stets einen Zweck?
Kategorie: Notizen
Denkzettel 473
Wenn etwas Bedeutung hat, bedeutet das, es hat eine Wirkung, ist also (natürliche) Ursache oder (kultureller) Grund?
Denkzettel 472
Mit dem Tod zeigt sich eine Wirklichkeit der Endlichkeit, die weder wahr noch falsch sein kann.
Denkzettel 468
Bezüglich der Vergangenheit hat Mensch bestimmt keine Wahl, denn geschehen ist geschehen; bzgl. der Zukunft hat Mensch unbestimmt keine Wahl, denn es kann nicht gewusst werden, was kommt, letztlich. Allein in der Gegenwart besteht die Sicherheit der Wahl, etwas zu tun oder zu unterlassen.
Denkzettel 467
Die Logik ist eine Verbrämung des Ästhetischen.
Denkzettel 464
Vielleicht ist es gar nicht der Geist, der erkenntnisfähig ist. Vielleicht ist das Geistige nur das Medium, das Erkenntnis dem Bewusstsein vermittelt?
Doch was sorgt für Erkenntnis? Der Leib, als ein Zwischen von Innen und Außen? Dann wäre es der Leib, der die Differenz – ohne die ‚Welt‘ für uns vielleicht nur ein nebulöser Klumpen im Hirn wäre – verwirklicht. Der Geist erntet dann ‚nur‘.
Denkzettel 461
Wenn „objektiv“ etwas wie „ohne innere Beteiligung“ meint, ist fraglich, ob das möglich ist.
Denkzettel 457
Der Aspekt eines möglichen Absolutismus im Universalismus will artikuliert sein.
Denkzettel 456
Philosophie, in einer Kultur von Wahrheit und Wissen, ersetzt die Theologie mit ihrem Gott und das aus dieser Idee Gebotene, in Hinsicht auf die Minderung von Unsicherheit des frei handeln könnenden Lebewesens. So ersetzt wird das Philosophische letztlich auch ein autoritärer Akt, der allerdings besser begründbar ist.
Denkzettel 453
Philosophie ist eine Ausgestaltung menschlicher geistiger Tätigkeit unter anderen, nicht die eine wahre, gute, schöne.
(Dieses Geistige gründet nicht in etwas ihm Transzendenten — es ist dem Menschen immanent. Und wenn es doch in einer Jenseitigkeit gründen sollte, dann eben in dieser immanenten. Und das metaphysische Bedürfnis ist befriedigt.)