Denkzettel 143

Die­ses „nicht“ ist ei­ne Funk­ti­on des kal­ku­la­to­ri­schen Geis­tes, des Rech­nens, und nicht des Den­kens, des sen­so­ri­schen Geis­tes: wir kön­nen nicht nichts emp­fin­den, wir kön­nen nicht nichts den­ken — doch wir kön­nen nicht be­rech­nen, was wir un­ter die­sen oder je­nen Um­stän­den emp­fin­den oder den­ken. (Zu­min­dest ist das ei­ne Zu­ver­sicht.)

(Der Mensch hat kei­nen Sinn für nicht-Sei­en­des. Er kann nur da­mit rech­nen und es: nicht den­ken, nicht emp­fin­den.)

Denkzettel 59

Phi­lo­so­phie meint viel, doch vor al­len Din­gen soll­te dar­un­ter die Kul­ti­vie­rung des ei­ge­nen Den­kens auf­ge­fasst wer­den. Kul­ti­vie­ren meint: ei­ne Bra­che um­pflü­gen – sä­en, pfle­gen, ern­ten – un­ter­pflü­gen – sä­en, pfle­gen, ern­ten – un­ter­pflü­gen usf. Die Früch­te die­ses Ackers, dem ur­ei­gens­ten Bo­den und al­lei­ni­gen Grund, fin­den sich auf kei­nem an­de­ren Feld, mö­gen sie auch de­nen an­de­rer ‚Bauern‘ äh­neln.
(Wer so phi­lo­so­phiert, ist im­mer auch Ar­chi­tekt des ei­ge­nen Den­kens.)