Denkzettel 292

Viel­leicht soll­te nicht phi­lo­so­phiert („ge­dacht“) wer­den, um ein Pro­blem zu lö­sen (da ist „Rech­nen“ wohl weit­aus bes­ser ge­eig­net), son­dern um zu schau­en, was ist. Ob es über­haupt ein Pro­blem gibt.
(An­zu­den­ken wä­re, ob sol­che Form schau­en­den, re­flek­tie­ren­den Den­kens mit dem Verb „sin­nie­ren“ nicht ad­äqua­ter re­prä­sen­tiert ist. Und, bei­läu­fig, ob, wer dies mit ei­ner ge­wis­sen Lei­den­schaft und da­zu ernst­haft be­treibt, das Verb zur Welt bringt, so­zu­sa­gen, durch­aus als „Sin­ne­ast“ be­zeich­net wer­den könn­te.)

Denkzettel 222

Ein Pro­blem mit der Me­tho­de der Dif­fe­ren­zie­rung an­zu­ge­hen, ist wie das Mahl­werk ei­ner Müh­le: je län­ger ge­mah­len wird, des­to mehr löst sich das Pro­blem auf, bis es schließ­lich ver­schwun­den ist (Oh­ne dass es zer­re­det wor­den wä­re!). Vie­le Pro­ble­me fra­gen gar nicht nach ih­rer Lö­sung, ei­ner Ant­wort. Sie for­dern ih­re Auf­lö­sung ein — zu­min­dest da­zu auf.
(Vie­le Pro­ble­me ent­ste­hen aus Ver(w)irrung. Dif­fe­ren­zie­ren ent(w)irrt.)
(Ato­me schaf­fen kei­ne Pro­ble­me. Mo­le­kü­le sind wie Kal­kü­le, die Pro­ble­me ma­chen.)