Philosophie zu Nikolaus

Was wä­re ein Knecht Ru Precht,
(ich dach­te, der heißt Ri­chard Da­vid, echt!)
oh­ne Herrn Ni­ko Laus?

Nun, ein ar­mer Wicht,
wenn auch oh­ne Gicht.

Und der Herr Laus
oh­ne Herrn Precht?
Lesch, ähhh, lasch,
ei der Daus!

So ist so­dann zu fra­gen:
Kann’s der Precht wohl wa­gen
und sa­gen:
„Du Laus, oh­ne mich,
wärst Du ein Wicht,
nicht?“

So stellt sich dann das Licht,
die Grö­ße ein,
wenn der an­de­re ge­macht gleich klein.

So sieht’s der klei­ne Mann.
(Frau, frei­lich, auch.)

Der gro­ße sagt nur: „Oh, Mann!“
Und langt sich be­hän­de,
mit bei­de Hän­de,
am Kop­fe —
wo das Haar,
in al­ler Lich­te,
prahl­te.

„Wie wahr!“

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Denkzettel 74

Ge­setzt den Fall, es gibt ei­ne dunk­le Sei­te der Macht (was/wie im­mer das sei) — was ist mit der hel­len Sei­te der Ohn­macht?
Kann hier ein Gleich­heits­zei­chen ge­setzt wer­den?
(Macht der Be­zug zu ei­ner dunk­len Sei­te der Macht ei­ne (da­zu­ge­hö­ri­ge) Ohn­macht in hel­lem Licht sicht­bar? So hell, dass es blen­det, wes­we­gen nie­mand die (sonst of­fen­sicht­li­che) Schwä­che sieht oder zu se­hen wagt?)