Denkzettel 270

Oh­ne den Kör­per, hät­te das, was wir ger­ne als „See­le“ be­zeich­nen, kei­ne Zun­ge. Sie wä­re stumm.

Könn­ten wir oh­ne Kör­per von der „See­le“ et­was wis­sen?
Könn­te die­se „See­le“ oh­ne Kör­per von sich wis­sen?
Doch auch: Hät­te der Kör­per oh­ne „See­le“ ei­ne Ver­nah­me sei­ner selbst?

(Die „See­le“: Ein Or­gan des Kör­pers.)

Denkzettel 248

Wo­mög­lich ist ja die See­le ge­nau­so ge­fal­tet wie das Hirn: Je­des Er­leb­nis ei­ne Fal­te, die ei­nen flach, die an­de­ren tief.
Mit dem Un­ter­schied, dass es Fal­ten gibt, die spür­bar sind, die drü­cken. (Meist die tie­fen.)
Und beim Aus­bü­geln kann’s dann eben auch pas­sie­ren, dass ei­ne an­de­re Fal­te ein­ge­bü­gelt wird.

Zitat 26

Ich ken­ne wohl Mit­ter­näch­te der See­le. Wer tut das nicht? Aber ich wer­de nicht ih­re Beu­te. Sie ge­hö­ren nicht zu mei­nen kör­per­li­chen Nö­ten, son­dern zu mei­nem We­sen. Sa­gen wir: ich ha­be den Mut zu ih­nen.

Nietz­sche bei Ir­vin D. Yalom