Vielleicht ist gut darin getan, bei den Angelegenheiten der Natur nicht von Gesetzen, sondern von Regelmäßigkeiten zu sprechen.
Schlagwort: Regel
Denkzettel 93
Der Wille zur Macht zeigt sich im Setzen einer Anfangsregel.
(Wie z.B.: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.«)
Anfangsregeln sind: Willkürlich. Eine Kür des Willens. Oder dessen Kur.
Denkzettel 92
Wenn Ungerechtigkeit festgestellt wird, wird irgendetwas irgendeinem Maß nicht gerecht.
Z.B. das eigene Leben oder jenes Anderer den eigenen oder fremden Erwartungen nicht.
Und Erwartungen werden mit Regeln begründet; „in der Regel“, „regelmäßig“, „regelkonform“, wie man so sagt.
(Oder auch: „So soll es sein!“ — Auch nichts anderes als eine Regel.)
(So gesehen sind Enttäuschungen zu den Ungerechtigkeiten dieser Welt zu zählen.)
Es kann auch gesagt werden: Irgendetwas richtet sich nicht nach einer Regel oder den Regeln aus. Dann ist es nicht richtig (ausgerichtet).
(Und Regelmäßigkeit, Regelrichtigkeit, Regelkonformität können wir am Himmel beobachten; Tag für Tag, Nacht für Nacht.)
Doch was sagt das über die Gerechtigkeit von Regeln? Wenn eine Regel selbst als gerecht anerkannt ist — wo ist das Maß dafür? Wem oder was wird eine solche Regel gerecht? Und welcher Regel gehorcht dann dieses Maß?
(Jedes Regelwerk hat einen ungeregelten Anfang.)