… sind Aufzeichnungen gedanklicher Augenblicke, Impressionen. In eine kurze Sentenz wie ein Aphorismus gesetzt oder allein durch ein Bild zum Ausdruck gebracht. Es sind keine Leistungen, also nichts aus irgendwelchen Regeln Resultierendes, Geschlossenes oder Gefolgertes — es sind sich ergeben habende ver(w)ortete Gedanken.
Die Absicht dahinter: Einen Moment für ein Moment erzeugen.
Denkzettel 264
Es kann schon angedacht werden, allein den ersten vier Buchstaben nach, die Reliabilität der Wissenschaft als ihre Religiösität zu verstehen — denn es geht ja um Verlässlichkeit. Und die Validität als ihre Ethik — geht es doch um sichere, gesicherte Werte.
Allen gemein wohl: Die Sehnsucht … Weiterlesen➜
Denkzettel 263
Worauf hätte sich z. B. Aristoteles denn beziehen können für die Richtigkeit, Angemessenheit seiner Logik als denn auf seine Empfindung? Die Folgerichtigkeit so mancher Aussage basiert nicht auf dem Kalkül einer Logik, sondern auf der Empfindung ihrer Evidenz.
(Wo wären Mathematik … Weiterlesen➜
Denkzettel 262
„Das ist schön.“ — dieser Aussagesatz ist ja nicht der Erfolg eines rationalen Kalküls („…, daraus folgt:…“), sondern ergibt sich aus einer mit Worten gefassten Empfindung. Und wenn es nun möglich ist, dass eine Empfindung so geäußert werden kann, liegt es doch nahe, annehmen zu können, dass die … Weiterlesen➜
Denkzettel 261
Was wirklich nervig ist: Den Impuls zu spüren, volljährigen Menschen Anstand und Skrupel beibringen wollen zu müssen.
Denkzettel 260
Das Wesen (Verb!) macht die unsichtbaren Anlagen sichtbar. Im Wesen zeigen wir unseren Charakter.
Denkzettel 259
Vielleicht ist gut darin getan, bei den Angelegenheiten der Natur nicht von Gesetzen, sondern von Regelmäßigkeiten zu sprechen.
Denkzettel 258
Konfuzius war es wohl, der anmerkte, der Mensch versteht die Dinge eigentlich erst dann, wenn er sie tut. Das könnte ergänzt werden mit dem Gedanken, je länger das Verstandene praktiziert wird, desto mehr wird es vernommen und dabei auf das Wesentliche reduziert: Weltverstand wandelt sich zum … Weiterlesen➜
Denkzettel 257
Dummheitspolitik und ‑wirtschaft erscheint manchen als lukratives, äußerst einfaches Geschäft, welches hohe Gewinne verspricht. Selbst alles selbst Mögliche zu tun, um die eigene Dummheit zu mindern, verhagelt diesen Krämerseelen gehörig das Geschäft.
Denkzettel 256
Dummheit ist nicht unmoralisch, wir werden alle dumm geboren und im Laufe des Lebens klüger, die einen mehr, die anderen weniger; Dummheit – und, Hand auf’s Herz: wer ist ist trotz aller Klugheit zuweilen nicht? Und wie Vieles erscheint im Rückblick nicht als Dummheit? – macht noch keinen schlechten Menschen. … Weiterlesen➜
Denkzettel 255
Was die Dummheit wesentlich ausmacht, ist der Mangel an Urteilsvermögen, mithin Urteilskraft. Vielleicht sollte vom Kindergarten an bis zur Professur und darüber hinaus das Fach „Lebenskunst“ gegeben werden — statt die Bequemlichkeit religiöser Mentalität zu lehren.