… sind Aufzeichnungen gedanklicher Augenblicke, Impressionen. In eine kurze Sentenz wie ein Aphorismus gesetzt oder allein durch ein Bild zum Ausdruck gebracht. Es sind keine Leistungen, also nichts aus irgendwelchen Regeln Resultierendes, Geschlossenes oder Gefolgertes — es sind sich ergeben habende ver(w)ortete Gedanken.
Die Absicht dahinter: Einen Moment für ein Moment erzeugen.
Denkzettel 254
Den Geist selbst, eine unerschöpfliche weil unendliche Ressource, als Zucker für’s Hirn für sich selbst „vermarkten“.
(Gesunde Hirnkannibalität: Das eigene Kind gebären, immer wieder, um es an sich selbst zu verfüttern.)
Denkzettel 253
Es geht beim gut geführten Leben eigentlich darum, dem Hirn durch Geist die Angst vor’m Verhungern zu nehmen.
(Und eben nicht durch Überfütterung.)
Denkzettel 252
(Am Wollen vorbei zum Willen.) Dass Wollen sollte vom Willen getragen werden, und nicht vom (am) Hirn mit seiner Gier nach Energie (ab)hängen. Es lebt davon und dadurch und kann davon – prinzipiell – nicht genug haben, das ist eine Überlebensstrategie. Gleichwohl ist ein Kind des Hirns, der Geist, als … Weiterlesen➜
Denkzettel 251
Man tut womöglich gut daran, sich vom Willen leiten zu lassen, statt vom Wollen. Von der besonnenen Vernunft; nicht vom Verstand, geführt von Gier.
(Neben Vernunft, Verstand und Gemüt gibt es wohl noch eine Instanz, die menschlicher Existenz zu beeinflussen vermag: der Körper mit seinen Begierden, … Weiterlesen➜
Denkzettel 250
Moral verhält sich zu Ethik wie Schönheit zur Ästhetik: Ersteres ist empirisch, letzteres epistemisch. Letzlich ist Letzeres der Versuch, Ersteres in eine Berechenbarkeit zu bringen, wenn nicht gar zu zwingen; also der Versuch, mit dem Verstand zu verstehen, zu vermessen, was mit der Vernunft … Weiterlesen➜
Denkzettel 249
Wenn, wie Ludwig Wittgenstein es gesehen hat, die Epistemen Ethik und Ästhetik eins sind, dann auch ihre empirischen Gründe, das Moralische und das Schöne.
Denkzettel 248
Womöglich ist ja die Seele genauso gefaltet wie das Hirn: Jedes Erlebnis eine Falte, die einen flach, die anderen tief.
Mit dem Unterschied, dass es Falten gibt, die spürbar sind, die drücken. (Meist die tiefen.)
Und beim Ausbügeln kann’s dann eben auch passieren, dass eine andere Falte eingebügelt … Weiterlesen➜
Denkzettel 247
Nicht die Vergangenheit als solche, eher das, wie wir uns zu ihr verhalten und unsere Beziehung zu ihr gestalten, bestimmt unsere Zukunft.
Denkzettel 246
Vielleicht ist für den persönlichen wie für den Weltfrieden schon viel getan, wenn wir uns alle mehr darüber bemühen würden, eher kontipolar denn bipolar zu denken. Die Pole als versetzbare Grenzsteine der Fülle in unserer Denkweite zu verstehen, denn nur als fundamentierte Markierungen … Weiterlesen➜
Denkzettel 245
Die Bedeutung eines Wortes ergibt sich, wenn nicht immer, so doch meist, aus seinem Gebrauch in der Sprache, sagt Ludwig Wittgenstein.
Die Bedeutung ist eine Konstruktion des Subjekts, auch für sich selbst, in einer Szene.