Denkzettel 350

No­bel geht die Welt zugrunde/zu Grun­de.

Das will hier mei­nen: Es gibt dem Men­schen No­bi­li­tät, dass die­ser sei­ner Welt auf den na­tür­li­chen Grund ge­hen (in­so­fern es nur ei­nen sol­chen gibt) und zu­gleich sich über de­ren kul­tür­li­chen Grün­de zer­ge­hen kann. Viel­leicht gä­be es we­ni­ger Zank, wenn es vie­le na­tu­rel­le Grün­de, in­des nur ei­nen kul­tu­rel­len Grund gä­be.

Denkzettel 345

Es gibt ei­ne Wahr­heit der Wahr­hei­ten und ei­ne Wirk­lich­keit der Wirk­lich­kei­ten. ‚Die‘ Wahr­heit und ‚die‘ Wirk­lich­keit sind in­des Kon­struk­te und im Sin­ne des all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauchs nur dann gül­tig, wenn das n der Wahr­hei­ten, Wirk­lich­kei­ten, gleich je eins ist.

Denkzettel 331

Das Wah­re, Gu­te, Schö­ne wie auch das Bö­se und an­de­res mehr exis­tie­ren le­dig­lich als Kon­zep­te in un­se­ren Köp­fen; es sind kei­ne on­to­lo­gi­schen En­ti­tä­ten wie Bäu­me, Stei­ne, Blu­men­kü­bel. Und so gibt es nichts Wah­res, Gu­tes, Schö­nes, Bö­ses etc. Was wir hin­ge­gen em­pi­risch be­ob­ach­ten kön­nen ist Wahr­ar­tig­keit, Gut­ar­tig­keit, Schön­ar­tig­keit, Bös­ar­tig­keit. etc. (oder auch sol­cher­lei ‑haf­tig­kei­ten).

Wie nun ein Ver­hal­ten oder Han­deln ka­te­go­ri­siert wird, hängt dann eben vom Kon­zept ab — und ab­so­lu­te, uni­ver­sel­le Kon­zep­te gibt es nicht. Denn dann wä­ren es on­to­lo­gi­sche En­ti­tä­ten. Wie Gar­ten­stüh­le.

(Die Kon­zep­te könn­te man als Qua­li­tä­ten be­zeich­nen.)

Denkzettel 285

Wenn der Ver­stand die Ver­nunft ver­sprach­licht heißt das eben nicht, dass die Lo­gik in der Spra­che lä­ge. Das rech­te Han­deln liegt auch nicht in der ra­tio­na­len Ethik, son­dern in der äs­the­ti­schen Mo­ral. Ethik ist ei­ne Spra­che der Mo­ral — nicht in­des ih­re Lo­gik. Die liegt tie­fer, in der Mo­ral — viel­leicht noch tie­fer, wei­te­re Be­rei­che mit ver­sor­gend.