Denkzettel 354

„Ich“ ist ei­ne Kon­struk­ti­on, mit­tels der „Lei­den“ über­haupt erst mög­lich wird. Das Be­wusst­sein selbst kann nicht lei­den — wie das Or­gan Ge­hirn kei­nen Schmerz evo­ziert, wird an ihm her­um­ge­schnip­pelt. Um Lei­den in Er­fah­rung zu brin­gen, schafft es sich „Ich“. Ei­ne sol­che The­se kann z.B. im christ­li­chen Mo­tiv des neu­en Tes­ta­men­tes grün­den: So an­ge­schaut und als Me­ta­pher ver­stan­den, ist „Je­sus“ das „Ich“ ei­nes Be­wusst­seins, des­sen ma­te­ri­el­le Trä­ger­schaft mit „Gott“ be­zeich­net wird.

Denkzettel 124

Wie­so, wo­zu, kön­nen wir ei­gent­lich et­was, das wir gar nicht be­grei­fen kön­nen, ei­nen Na­men ge­ben? Gott, z.B. Oder: Nichts. Oder: das Gan­ze. (Al­les das Sel­be.)

Um uns selbst dar­über mäch­tig füh­len zu kön­nen?