Volker Homann: Philosophie ohne Akademie
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Es gab und gibt Denker/innen (Nietzsche und Wittgenstein seien einmal dazu gezählt), die die Dinge auf den Punkt bringen wollen, den Nagel auf den Kopf treffen wollen, trefflichst noch dazu.
Statt in den Mühlen des Diskurses so feines Mehl zu mahlen, dass damit kein Brot mehr gebacken werden kann.
Doch, freilich, das Spiel des Staubes im Sonnenlicht ist schon schön anzuschau’n und mag den Einen oder die Andere auf die eine oder andere Idee bringen.
(Und, ja: Mehlstaub ist eine hochexplosive Angelegenheit.)
(Und, ja: Es gibt auch überaus schlechte Bäcker/innen.)
(Denkzettel 85)
Neueste Reflexionen
Denkzettel 481
Die Nabelschnur des Religiösen ermöglicht – gründen wir das Wort etymologisch in „religio“, zurückgebunden – uns sichere Freiheit, weil sie uns davor bewahrt, einfach nur ins Grundlose zu fallen, ohne die Möglichkeit einer Wahl. (Die „Nabelschnur des Religiösen“ ist eine Metapher für … Weiterlesen➜
Denkzettel 480
Käuze besetzen Nischen.
(Und besitzen sie.)
Denkzettel 479
Liberalität kann, zweidimensional gedacht, von links durch die Vernunft und von rechts durch den Verstand eingehegt werden. Im Zwischenreich (metaxy) waltet mutig das Gemüt, von der Vernunft beraten und vom Verstand zum Tun motiviert.
Vergeltung
Der gescheiterte Versuch, die Lage zu erklären, der ein Bekenntnis hervorbringt.
Quell der Rationalität
Versuch einer kurzen Mediation zwischen Rationalität und Irrationalität.
Nein, ich lebe nicht falsch — deswegen indes nicht notwendigerweise richtig.
Eine Kommentierung zur philosophischen Provokation „Du lebst falsch!“ von Wilhelm Reichart.
Kunst und Kultur der Doxa
Christian Bermes: Meinungskrise und Meinungsbildung. Ein Lektüreeindruck.
Sollen sie doch Heuschrecken essen!
Gedankenfragmente zum Beitrag »Wir werden eben Nüsse suchen oder sowas« von Charlotte Szász in der FAZ v. 2·XI·22, einem kurzen Bericht zur vom „Zentrum für postkantische Philosophie“ der Universität Potsdam veranstalteten Tagung „Politik der Natur“ in Berlin.
Zitat 113
Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens.
Zitat 112
Es ist klüger, pessimistisch zu sein; vergessen sind die Enttäuschungen, und man steht vor den Menschen nicht blamiert da. So ist Optimismus bei den Klugen verpönt. Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der … Weiterlesen➜
Zitat 111
Geistig und körperlich ist der Mensch während des größten Teils seines Lebens Bewohner eines rein menschlichen und in gewisser Weise ‚hausgemachten‘ Universums, das von ihm selbst in den riesigen, nichtmenschlichen Kosmos um ihn herum gegraben wurde und ohne das weder dieses Universum noch … Weiterlesen➜